Logbucheintrag 2024/25

Unsere Vision in diesem Schuljahr lautet

TEAMGEIST

 

Mit dem Thema TEAMGEIST möchten wir unsere Schüler*innen ermutigen und befähigen, aufeinander zuzugehen und sich mit Respekt und Würde zu begegnen. Nach Erfahrungen von Vereinzelnung während der Corona-Zeit und durch die Herausforderungen der Digitalisierung und social media richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Verbindende. Eine positive Erfahrung von Gemeinschaft ist für uns alle existienziell. Daraus wächst das Bewusstsein, dass jeder für sich und im Besonderern wir gemeinsam für unsere Lebenswelt verantwortlich sind. Und dass wir sie selbst gestalten! In dieser Verantwortung und unserem Vertrauen in unsere Schüler*innen, bieten wir ihnen innnerhalb unseres Projekts einen sicheren Erfahrungsraum, der es ermöglicht, sich selbstwirksam zu erleben und sich in der Gruppe auszuprobieren.

Unsere Teilnehmer*innen finden sich jedes Jahr neu zusammen. Und jeder Jahrgang ist ganz unterschiedlich zum Vorjahr. Trotzdem durchlaufen sie ähnliche Prozesse der Gruppenfindung. Dies geschieht im Alltag, im schulischen Kontext, innerhalb unserer angebotenen Struktur und durch pädagogische Angebote wie z.B. dem FORUM . Das ist eine Art Klassenrat, bei dem Themen und Wünsche der Schüler*innen besprochen und nach Umsetzbarkeit geprüft werden. Durch Partizipation lernen die Jugendlichen ihren Alltag mitzugestalten.

Durch einen geschützten Rahmen und einer wertschätzenden Haltung auf Augenhöhe, ermöglichen wir den Schüler*innen korrigierende Erfahrungen zu sammeln, die zur Gesundung und persönlichen Reife beitragen. Das ist ein hoher Anspruch und dieser erfordert (nicht nur) von den Pädagog*innen Geduld, Klarheit, Humor und Zuversicht, dass sich die Dinge gut entwickeln. In Konfliktsituationen müssen sich die Beteiligten mit ihren Befindlichkeiten und ihrem Verhalten auseinandersetzen, bis das Thema einer Lösung zugeführt ist. Dazu müssen sie in Kommunikation gehen, Verantwortung für sich und die Anderen übernehmen und einen Plan entwickeln, wie es gemeinsam gelingen kann. Das erfordert Mut und die Überwindung, nicht vor dem Problem wegzulaufen. Die Lösung von Konflikten öffnet neue Türen für das Miteinander, der Selbstwirksamkeit und des Selbstwerts. Diese Erfahrungen und das entsprechende Handwerkszeug, also die erworbenen Skills und Kommunikationsstrategien, können unsere Schüler*innen ermächtigen, mutig ihrer Zukunft zu begegnen, mitzumischen und bewusste und konstruktive Schritte zu wählen, um ihr Leben zu gestalten, Hilfe anzunehmen und zu geben.
Durch einen achtsameren Umgang miteinander, wächst die Erfahrung, dass „Fehlverhalten“ menschlich ist und uns nichts gleich als Mensch in Frage stellt. Wir alle haben unsere Schwächen, aber eben auch persönliche Stärken. Letztendlich macht dies unser Leben bunt und aufregender. Wenn wir lernen, dass wir unsere Gewohnheiten verändern dürfen, ohne uns dabei selbst zu verlieren und, dass Aufeinander zugehen und Versöhnung möglich ist, fühlt sich dies lebendig an und steigert die Lebensfreude. Diese essenziellen Erfahrungen bedürfen eines Gegenübers oder eine Gruppe.

 

Unsere Worte und Handlungen haben immer Auswirkungen.

Gerade in der heutigen Zeit, wo sich Selbstverständlichkeiten, wie Demokratie, Frieden, eine gesunde Umwelt und ein lebensfreundliches Klima als zerbrechliche Ideale zu erkennen geben, fordert es den Mut die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen und gute Entscheidungen zu treffen für unsere gemeinsame Welt. Es braucht die Einsicht, sich selbst nicht nur als Opfer wahrzunehmen, sondern anzuerkennen, dass wir die Dinge bis zu einem gewissen Grad selbst gemacht haben und selbst verbessern können. Das erfordert auch mal, sich aus Gewohnheiten zu lösen, welche nicht förderlich sind.

Wir wünschen unseren Schüler*innen und Ihnen, liebe Familien und Leser*innen Zuversicht, eine gute Wahrnehmung und Unterscheidungskraft, um zu erkennen, was den Unterschied macht für heilsame und gelingende Begegnungen und Handlungen.

 

 

 

Nicht nur für Gläubige;)


„Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann;

Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und

die Weisheit, das Eine von dem Anderen zu unterscheiden“

 

Friedrich Christoph Oetinger  1702 – 1782